Besi & Friends: Mit Rennrad und Handicap ans Mittelmeer

Andreas „Besi“ Beseler ist an Multipler Sklerose (MS) erkrankt. Eine bisher unheilbare Erkrankung, die die Kontrolle über die Muskulatur beeinträchtigt und im fortgeschrittenen Stadium den Patienten in den Rollstuhl zwingt. Besi fährt trotzdem – oder gerade deswegen – mit dem Rennrad. So kann er seine Muskulatur trainieren und die Einschränkungen teilweise ausgleichen.

So wie Besi ergeht es auch anderen Sportlern – und vielen Nichtsportlern. Grund genug für ihn, das Rennradfahren und seine persönliche Geschichte dafür zu nutzen, anderen Betroffenen zu zeigen, was möglich ist, wenn man sich in den Kopf setzt, sich durch seine Diagnose nicht einschränken zu lassen.

Das Team von Besi & Friends auf dem Place des Nations in Genf. Im Hintergrund das UN-Gebäude und der "Broken Chair".
Besi & Friends in Genf

2013 fuhr Besi rund 4000 km mit dem Rennrad durch Kanada. 2014 lud er rund 35 Radsportler ein, mit ihm von seinem Heimatort Jügesheim bis nach Barcelona zu fahren: Besi & Friends waren geboren. Darunter einige MS-Erkrankte und Sportler mit anderen Einschränkungen. Bereits beim Rückflug war klar, dass es nicht dabei bleiben sollte. Schnell entstand die Idee, einen alten Songtext der Rodgau Monotones aufzugreifen, und von „Sant-Tropez am Baggersee nach Sant-Tropez am Mittelmeer“ zu fahren. Erneut als Besi & Friends, erneut mit MS-Kranken, Menschen mit Behinderungen aber auch gesunden Radsportlern. 70 Fahrer fanden sich so zusammen, die in 12 Etappen von Jügesheim an die Côte d’Azur fahren wollten. Anders als 2014 nun über die Alpen, darunter einige Tour de France-Pässe und den legendären Mont Ventoux.

Strecken bis zu 180 km und über 3000 Höhenmetern sind auch für gut trainierte Radsportler ohne Handicap am achten oder zehnten Tag einer Etappenfahrt eine Herausforderung. Für Besis „Friends“ mit unterschiedlichstern Einschränkungen und dadurch teilweise stark verminderter Leistungsfähigkeit bedeutete dies, täglich im Team die eigenen Grenzen ein Stück weit herauszuschieben. Jeden Tag als Sieger zu absolvieren und doch auch manchmal einzusehen, dass es Tage gibt, an denen der Berg „stärker“ ist. Nur beim Mont Ventoux wollten wir dies nicht zulassen: jeder, der den kahlen Riesen bezwingen wollte, sollte seine Chance erhalten. Die stärkeren Fahrer sagten geschlossen zu, jeden bis zum Gipfel zu unterstützen bzw, zu schieben, der die Herausforderung annahm. Wer sich trotz MS, Rheuma oder anderer Einschränkungen auch diesem Kampf stellte, erlebte an diesem Tag seinen ganz persönlichen Sieg: einen Sieg über die Krankheit und den Berg, der schon so viele andere Sportler hat leiden lassen.

Denny an einer starken Steigung mit einer Trinkflasche in der Hand. Im Hintergrund andere "Friends", die sich die Steigung hochquälen - einige werden angeschoben.
Hitzeschlacht

Spätestens am Gipfel des Mont Ventoux war allen klar, dass jeder sein Ziel erreichen würde: nach 1700 km stolz nach Sant Tropez zu rollen und sich selber und vielen Anderen zu zeigen, dass man seine vermuteten Grenzen überwinden kann, wenn man dies will und ein Team hat, das bereit ist, diesen Weg gemeinsam zu gehen. In diesem Fall den Weg vom hessischen Jügesheim in 12 Etappen über 1700 Kilometer und 27000 Höhenmeter, durch drei Länder, mit unzähligen Riegeln, Gels und Litern Isogetränk im Magen und mit noch mehr Schweiß, der geflossen ist. Ein Weg, der nicht einfach war, der sich aber gelohnt und jedem sein ganz persönliches „gelbes Trikot“ übergestreift hat.

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„Die Tour fürs Leben“ als Auftakt zur Mecklenburger Seenrunde

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Nachdem Die Tour fürs Leben erfolgreich im Westen unseres Landes gezeigt worden ist, wollen wir mit dem Film auch den Osten erobern. Den Anfang macht Neubrandenburg. Hier startet am 27.05. die dritte Auflage der Mecklenburger Seenrunde, einen Tag vorher kann man bereits den Film als Auftakt sehen! Der Neubrandenburger Dirk Partzsch erfuhr von unserem Film und organisierte kurzfristig in Absprache mit dem Veranstalter der MSR eine Aufführung in der Aula des Musischen Haus des Gotthold E. Lessing Gymnasiums.

Der Film wird Donnerstag, 26. Mai 2016 um 17 Uhr gezeigt. Einlass ist ab 16:00 Uhr. Eintritt: 10,- €. Dirk bittet um Vorreservierungen unter d.partzsch@gmx.de. Alle Überschüsse aus den Einnahmen gehen als Spende an die Nathalie-Todenhöfer-Stiftung.

Besi wird ebenfalls anwesend sein und im Anschluss an den Film Rede und Antwort stehen. Natürlich werden Besi & Friends auch auf der Strecke anzutreffen sein: in drei Gruppen werden wir Freitag und Samstag die 300 km-Runde in Angriff nehmen.

Besi & Friends, die Mecklenburger Seenrunde und BikeBlogBerlin freuen sich auf ein tolles Event am Vorabend der MSR 2016!

Hinweis zur Kennzeichnung als „Werbung“
In diesem Artikel wird ein gewerblich vertriebener Kinofilm, der mein Radsportteam „Rad statt Rollstuhl“ portraitiert, vorgestellt. Daher kennzeichne ich diesen Artikel als Werbung.

Die Tour fürs Leben – Besi&Friends im Kino

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Aktuelle Termine

Der Film

Wir sind über die Pyrenäen gefahren. Wir haben eine Crowdsourcing-Aktion durchgeführt. Dann haben wir gewartet. Monate vergingen. Barbara Struif und Christian Gropper haben währenddessen – in ihrer Freizeit – „unseren“ Film geschnitten, Szenen nachgedreht, vertont und ihn ins Kinoformat gebracht. Sehr viel Arbeit, die kaum jemand mitbekommen hat. Ende Februar haben sie den Film der Öffentlichkeit vorgestellt und den – gerechtfertigten – Applaus bei der Premiere geerntet.

Christian Gropper / Barbara Struif

Christian Gropper, Barbara Struif

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Bike the Nobel – das Fahrrad als Nobelpreisträger?

Erst las es sich wie ein Werbegag: der italienische Radiosender RAI Radio 2 wollte mit einer Petition Unterschriften für den Vorschlag sammeln, das Fahrrad für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen.

Unglücklicherweise dürfen nur Personen oder Institutionen für den Nobelpreis vorgeschlagen werden. Glück widerum für eine Gruppe von Frauen, die als personalisiertes Symbol für das Fahrrad für den Nobelpreis vorgeschlagen wurden: das Afghanische Frauen Radsport-Nationalteam.

© Mountain2Mountain

Shannon Galpin / Afghanisches Frauen Radsport-Nationalteam © Mountain2Mountain

Die Idee hierfür wurde vom italienischen Grünen-Abgeordneten Ermete Realacci in die Diskussion eingebracht. Er konnte für diese Idee dann auch gleich 118 Parlamentarier gewinnen, die – im Gegensatz zum „Normalsterblichen“ – vorschlagsberechtigt für die Preisverleihung sind.

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Besi & Friends: Premiere des Kinofilms

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Es ist offiziell: am 26.02.2016 findet die Welturaufführung „unseres“ Kinofilms statt:

Die Tour fürs Leben

Besi & Friends: Die Tour fürs Leben

Besi & Friends: Die Tour fürs Leben

Die Premiere findet um 20:15 im REX Kino in Darmstadt statt. Alle Sponsoren und Crowdfunder sollten inzwischen eine Einladung erhalten haben. Wer jetzt schon weiß, dass er zur Premiere kommen möchte, kann uns eine kurze Mail unter: filmpremiere@gropperfilm.de schicken, damit wir wissen, wie viele Leute kommen und welchen Kinosaal wir buchen müssen.

Nach der Premiere wird der Film auch in anderen Kinos gezeigt werden. Hierfür suchen wir bundesweit noch Kinobetreiber, die an einer Aufführung interessiert sind. Wenn ihr Kinobetreiber seid, meldet euch bitte bei GROPPERFILM. Wenn ihr Kinobetreiber kennt: sprecht sie bitte an, erzählt ihnen von unserer Tour und dem Film. Konkrete Rückmeldungen nehmen wir jederzeit sehr gern entgegen!

Hinweis zur Kennzeichnung als „Werbung“
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