Die 7. Etappe bringt uns in einen Ort mit einem für Autorennsportfans klangvollen Namen: Clermont-Ferrand. Hier sollten wir auch den hart erarbeiteten Ruhetag genießen.
Geplante Strecke: 170 km mit ca. 1400 hm.
Link: Etappe 7
Die 7. Etappe fuhr ich wieder in Gruppe 1. Erneut meinte es das Wetter (zu) gut mit uns: strahlend blauer Himmel und Temperaturen über 30 °C standen uns bevor. Die zweitlängste Strecke unserer Reise lag vor uns, die Mittagspause war bereits nach 70 km vorgesehen. Daher wurde beschlossen, mindestens einen weiteren Halt für das Auffüllen der Trinkflaschen einzuplanen.
Gut gelaunt und mit flottem Tempo verließen wir Montceau-les-Mines. Das leicht wellige Profil ließ es zu, dass immer wieder Geschwindigkeiten bis zu 40 km/h gefahren wurden. So verging die Zeit bis zur „Mittagspause“ recht schnell.

Notreparatur
Kurz zuvor hatten wir jedoch einen kleinen Defekt: ein Schaltzug musste repariert werden. Da wir eine andere Strecke als das Begleitfahrzeug gefahren waren musste die Reparatur notdürftig mit Hilfe einer Lüsterklemme erfolgen. Bis zum Erreichen des ersten Stopps hielt die Notlösung. Gut, dass wir nicht nur kräftige Sportler, sondern auch erfahrene Randonneure mit entsprechendem Know-How dabei hatten!
Auch nach der Verpflegungspause wurde das Tempo beibehalten. Die Landschaft war hier nicht mehr durch Weinbau geprägt, stellenweise erinnerte die Gegend an das deutsche Voralpenland: Viehwirtschaft und Weiden prägten die Route. Am Scheitelpunkt unserer Tagesetappe öffnete sich der Blick dann für eine wunderschöne Aussicht: das französische Zentralmassiv mir dem herausragenden Puy de Dôme ragten am Horizont auf.

Zentralmassiv und Puy de Dôme
Das weiterhin hohe Tempo und die stetig steigende Temperatur forderten jetzt ihren Tribut: konnte ich im letzten Drittel auf flachen Abschnitten noch gut mitrollen, verließen mich bei längeren Anstiegen und schnellen Tempowechseln die Kräfte. Die Gruppe hat mich in dieser Schwächephase hervorragend unterstützt: ich durfte mich etwas zurückfallen lassen, um mehr vom Windschatten profitieren zu können, zudem wurde ich mit Energieriegeln geradezu überschüttet. So konnte ich kurz vor dem Etappenziel sogar noch einmal im Wind fahren und wenigstens noch etwas dazu beitragen, dies rechtzeitig zu erreichen. Im Gegensatz zu den anderen Tagen hatten wir nämlich noch einen offiziellen Termin. Hierzu lasse ich jedoch lieber Besi zu Wort kommen:
Gestern Abend waren wir Alle zu einem Empfang in der Sporthalle von Clermont Ferrand eingeladen.
Pierre Robin ehemaliger Bezirkssportpräsident von Clermont Ferrand und Freund von Christian Peters hat uns sehr warmherzig empfangen. Mit Ihm war auch die an MS erkrankte Marie Claire Gallet Präsidentin des Behindertensports anwesend. Sie ist die amtierende französische Meisterin im 10 Meter Luftpistole schießen. Die örtliche Presse war anwesend und will über den Empfang und unsere Tour durch Frankreich weiter nach Barcelona berichten.
Als Andenken und zur Erinnerung haben wir Ihr eines unserer T-Shirts überreicht.
Im Anschluss zogen wir nahezu geschlossen zu einem Irish Pub um dort gemeinsam mit Franzosen, Ghanaern, Spaniern, Italienern und anderen Deutschen bei belgischem Bier das Fußball-WM-Spiel Deutschland-Ghana in Brasilien anzusehen und das verdiente Unentschieden zu feiern. Multikulti? Yes, we can – oder: oui, nous pouvons!
- Matti im potiemkinschen Wohnzimmer
- Gruppe 1
- Gruppe 1
- Gruppe 2
- Teamfoto im Stade Clermontois
- Besi und Pierre Robin
- Besi mit Marie Claire Gallet