Ein film- und radsporthistorisches Buch über den Film Strich durch die Rechnung, einen verschollenen Kassenschlager der 30er Jahre, veröffentlicht von Lars Amenda.
1931. Die Weltwirtschaftskrise war noch nicht überwunden, die noch junge Demokratie der Weimarer Republik nicht gefestigt. Der Fußball hatte den Radsport als Massenphänomen überflügelt – so wie der Tonfilm den Stummfilm. Ausgebildete Theaterschauspieler wie Heinz Rühmann hatten in wenigen Jahren die alten Helden des Stummfilms abgelöst und konnten einen mehr oder weniger bescheidenen Wohlstand genießen. Rühmann, der mit seiner jugendlichen Art den Nerv des Publikums traf, verdiente mit seinen Filmen bereits so viel Geld, dass er sich nicht nur ein Motorrad und ein Auto, sondern auch ein Privatflugzeug leisten konnte.
Thorsten Schröder. „Mr. Tagesschau“ – Triathlet – Fußball- und St.-Pauli-Fan. Nur ein paar Schlagworte, die ihn sicher nur unzureichend beschreiben. Jedes dieser Schlagworte nimmt seinen Platz in seinem neuen Buch „Mit jeder Faser“ ein. Eigentlich geht es aber um den Triathleten Thorsten Schröder, der sich irgendwann zum Ziel gesetzt hat, an der Triathlon-WM in Kona, Hawaii teilzunehmen.
Ich lernte Thorsten als „Promi“ meines Charity-Teams Wir spenden Leben kennen. Bei einer Teambesprechung vor dem Berliner Velothon 2011 trafen wir uns in einer Pizzeria in Berlin-Mitte. Thorsten und sein ARD-Kollege Ingo Zamperoni erhielten feierlich ihre neuen Wir-spenden-Leben-Trikots und ich durfte die Zeremonie im Foto festhalten.
Zugegeben: Der Berliner Comiczeichner Mawil war mir bisher nicht bekannt. Lucky Luke hingegen schon. Was hat Mawil (im bürgerlichen Leben Markus Witzel) nun mit dem lustigen Cowboy aus meinen Jugendtagen zu tun?
Zuerst zu Mawil:
Mawil ist Comiczeichner in Berlin. Seine Comics erscheinen beim Verlag Reprodukt und im Ausland, er zeichnet für Magazine und Zeitungen wie den Tagesspiegel in Berlin, lehrt als Dozent für das Goethe-Institut oder an der btk und macht manchmal auch Ausstellungen oder arbeitet an einem neuen Buch. [via: www.mawil.net]
Über Lucky Luke muss man nicht viel sagen: neben den Asterix-Comics gehören die Comics um den etwas schrulligen Cowboy zu den erfolgreichsten Comicserien des Egmont/Ehapa-Verlages. Die Geschichten über den Cowboy, „der schneller zieht als sein Schatten“ erscheinen seit 1946, inzwischen ist die 97. Ausgabe auf dem Markt. 2016 erschien – rechtzeitig zum 70. Jubiläum – eine erste „offizielle“ Hommage, der 2017 eine zweite folgte. Im Mai dieses Jahres fügte Mawil dann die dritte Hommage hinzu: „Lucky Luke sattelt um“, in der erstmals ein Fahrrad eine wichtige Rolle spielte. Weshalb ein Fahrrad? In einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk erklärte Mawil dies so:
Ich muss gestehen, ich mag den Jolly Jumper nicht so sehr, der ist mir immer ein bisschen zu cool, und ich kann auch Pferde nicht so gut zeichnen. [via deutschlandfunkkultur.de]
Fahrräder hingegen mag er. Also ein Fahrrad. Und die Geschichte dahinter passt. Mawil hat Personen der amerikanischen Zeitgeschichte mit einer Episode im Leben von Lucky Luke verwoben, so dass es nicht aufgesetzt wirkt. Tatsächlich wurden in den großen Städten der USA im späten 19. Jahrhundert bereits Fahrräder in großen Mengen verkauft, während im „Wilden Westen“ neben der Eisenbahn noch Pferde und Kutschen die wichtigsten Fortbewegungsmittel waren. Unser Cowboy könnte also tatsächlich bereits auf einem Rad gesessen haben.
Ganz ohne Pferde geht es natürlich nicht – und das ist vielleicht die größte Schwachstelle der Geschichte: man sieht, dass Mawil nicht so gut mit Pferden kann. Die Geschichte rund ums Rad ist hingegen spannend und lustig gezeichnet, man folgt den turbulenten Ereignissen quer durch Amerika mal lachend, mal mit angehaltenem Atem – schließlich ist es ein Wettrennen gegen die Zeit. Klar, dass es Halunken gibt, die Postkutsche, Indianer, die Eisenbahn, einen schießwütigen Sheriff… also alles, was für uns Europäer zum Wilden Westen dazugehört. Fans von Lucky Luke werden möglicherweise die Daltons, Lukes ewige Gegenspieler und Rantanplan, seinen etwas dümmlichen Hund vermissen. Aber auch ohne sie macht „Lucky Luke sattelt um“ einen Riesenspaß.
„Lucky Luke sattelt um“ erscheint im deutschsprachen Raum bei Egmont Publishing.
Hinweis zur Kennzeichnung als „Werbung“ Ich habe das Rezensionsexemplar vom Verlag unentgeltlich zur Verfügung gestellt bekommen. Daher muss ich diesen Artikel nach aktuellem Rechtsverständnis als Werbung kennzeichnen.
[Edit] Inzwischen gibt es eine aktualisierte Version. Hier der Link zur PDF-Datei. Enthalten sind jetzt 27 EU-Amtssprachen, dafür wurden die Nicht-Amtssprachen Russisch, Japanisch, Chinesisch entfernt. Weiterhin stellt sich die Frage, weshalb Türkisch als wichtige Minderheitensprache nicht enthalten ist. Der Link zur im folgenden Text vorgestellten zweiten Ausgabe ist weiterhin aktuell.
Europäisches Fahrradlexikon, zweite Ausgabe. Oder auf finnisch: Eurooppalainen polkupyöräsanasto.
Worum geht es? Es soll kein Fahrrad-Wiki sein oder werden, obwohl es der Titel nahelegt. Ziel ist es hingegen, eine handliche kleine Broschüre für den Radreisenden oder Touristen, der sich mit einem Rad in einem anderen (europäischen) Land fortbewegen will, bereitzustellen.
So werden in 27 Sprachen (neben den EU-Amtssprachen die Sprachen Russisch, Japanisch, Chinesisch, Arabisch) fahrradspezifische Begriffe aufgeführt und mit Bildern illustriert. Neben Fahrradteilen (für den Besuch im Radladen) werden auch infrastrukturspezifische Ausdrücke und ein paar Worte beziehungsweise Sätze für unterwegs aufgeführt: „Entschuldigen Sie, wo ist hier das nächste Café?“ heißt auf ungarisch „Elnézést, merre van a legközelebbi vendéglő?“Weiterlesen →
Vintage Räder, die aktuelle Neuerscheinung des Covadonga-Verlags, zelebriert die Liebe zu der Zeit von Legenden wie Fausto Coppi, Eddy Merckx und anderer Helden der Landstraße, zu Stahlrennrädern, blank geputzten Aluschaltungen und Kettenblätettern. Eine Zeit, in der Fahrräder nicht am Computer entstanden, sondern aus der Erfahrung und dem Schweiß tausender Kilometer auf der Straße. Das Buch zelebriert das Aufarbeiten von schönen alten Rädern mit passenden, gut gemachten Bildern, lesenwerten Texten sowie mit Essays mehr oder weniger bekannter Typen aus der Vintage-Szene.
Vintage Räder ist ein ideales Geschenk für alle Fahrradfans, die sich für alte Räder interessieren, bei der Eroica oder der Velo Classico Germany mitgefahren sind oder mit dem Gedanken spielen.
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