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Corona macht’s möglich (oder nötig): heute, Montag den 15.06. wird ein neues Format von der VELOBerlin aus der Taufe gehoben: die VELOBerlin Week. Statt geballten Attraktionen vor hunderten oder tausenden Zuschauern an einem Wochende werden gezielte Veranstaltungen virtuell während einer ganzen Woche angeboten.
Alle Veranstaltungen werden live gestreamt und sind anschließend noch auf den Facebook- und YouTube-Kanälen der VELO abrufbar.
Der Fokus ist natürlich bekannt und bewährt: Radfahren in der Stadt, Mit dem Rad zur Arbeit („Commuting“), Verkehrspolitik, Reise und jede Menge Lifestyle. Da die VELO schon länger nicht mehr nur eine lokale Veranstaltung ist und mit der VELOFrankurt und VELOHamburg auch der Norden und Westen bedient wird, bietet es sich an, auch diese Veranstaltung überregional zu gestalten. Die Wahl des City- oder Lastenrades unterscheidet sich in diesen Städten kaum, sodass Vorträge und Workshops zu diesen Themen allgemeingültig sein dürften. Stuttgarter Verhältnisse lassen wir hier mal außen vor – aber noch gibt es ja keine VELO in der Schwabenmetropole.
Themen, Marken, Gesichter: hier kann die VELO auf ein bewährtes Konzept setzen – das Radfahren muss nicht neu erfunden werden und Pop-Up-Bikelanes sind nur ein temporäres Phänomen, das nur die jahrzehntealte Forderung, dem Radverkehr mehr Platz einzuräumen, antizipiert. Fahrradpolitik bleibt wichtig und spannend, auch wenn sich die grundsätzlichen Fragen nicht ändern.
Ich erspare uns an dieser Stelle die Wiedergabe des kompletten Veranstaltungskalenders – den findet ihr natürlich auf der Eventwebsite https://veloberlin.com.
Stattdessen zwei subjektiv ausgewählte Highlights des ersten Tages:
- BMX-Workshop mit Camilo Gutierrez – auch für Nicht-BMXer toll anzusehen (10 Uhr)
- Systemrelevanz des Fahrrads in Berlin / Frankfurt / Hamburg – ein Blick über den Tellerrand: was passiert in anderen deutschen Großstädten? Drei Workshops, die einen interessanten Vergleich ermöglichen können.
So etwas gab es doch schon einmal, könnte man jetzt fragen. War das nicht die Erfindung der Berliner Fahrrad Schau – die Berlin Bicycle Week? Stimmt, das könnte man jetzt missverstehen. Aber: nein, da will niemand ein erfolgreiches Modell kopieren – letzten Endes hat sich das Konzept der Berliner Fahrradschau nicht durchsetzen können. Das kompakte Format der VELOBerlin, speziell auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof, hatte funktioniert und beständig mehr Publikum angezogen. Nun hat Corona die Karten neu gemischt. An einem Wochenende ein großes Publikum mit virtuellen Veranstaltungen erreichen zu wollen wäre sehr ambitioniert. Für diese Zeit ist die Bicycle Week somit genau richtig – trotzdem trauere ich der alten VELOBerlin nach.
Ein paar Worte zu meinem Verhältnis zur VELOBerlin / VELOBerlin Week. Zwei Jahre habe ich die VELOBerlin im Bereich Social Media unterstützt, zwei phantastische und lehrreiche Veranstaltungen durfte ich medial begleiten. Eine Aufgabe, die mich neben meinem „bürgerlichen“ Job extrem gefordert hat und mir die Grenzen der semiprofessionellen Medientätigkeit aufgezeigt hat. Die VELOBerlin hatte sich in diesem Jahr sinnvollerweise dazu entschieden, die VELO professionell betreuen zu lassen. Eine Entscheidung, die ich begrüßt habe. Im Gegenzug hätte ich das Vergnügen gehabt, die VELO gemeinsam mit Stefan Hähnel fotografieren zu dürfen. Wer mich kennt, weiß, dass es für mich sehr schwer ist, zwei Tage ohne Kamera auf einem Fahrradfest zu sein 🙂 Und dann kam Corona.
Nun, möglicherweise werden sich in den nächsten Jahren die Formate ändern: Fotografiert wird bei Liveveranstaltungen weiterhin – und darauf freue ich mich! Der VELO wünsche ich viel Erfolg bei diesem Experiment – wir sehen uns dann
2021 wieder auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof!