Cycle Love: eine visuelle Liebeserklärung an das Rad

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Ach ja, der sich schließende Kreis. Jens Hübner erzählte mir auf der VELOBerlin von der Veröffentlichung des Bildbandes Cycle Love. Gut, denn sonst hätte ich das Buch möglicherweise übesehen.

Übersehen oder ignoriert? Das vordere Coverfoto kann leicht zu einem fatalen Missverständnis führen, da es auf den ersten Blick auf das Fixie-Szene-Publikum ausgerichtet zu sein scheint. Tatsächlich korrespondiert die Anzahl der fotografisch abgebildeten „Gänge“ in etwa mit der Anzahl der Buchseiten. Dies liegt jedoch nicht daran, dass Simon Akstinat, Fotograf und Autor des Buches einseitig auf Singlespeed-Trends schielt, sondern vielmehr daran, dass viele dargestellten Räder einfache, aber geliebte Gebrauchsräder sind, die auch im dritten Jahrtausend in vielen Fällen über keine Gangschaltung verfügen.

Das Klapprad der Modedesignstudentin Theresa Gross gehört ebenso zu diesen Schätzen wie einige weitere gezeigte Räder, die, auf dem Flohmarkt erstanden, ein höheres Alter als das ihrer Besitzer aufweisen.

Dirk de Günther © Simon Akstinat

Dirk de Günther © Simon Akstinat

Theresa Gross © Simon Akstinat

Theresa Gross © Simon Akstinat

Am anderen Ende der technologischen Leiter stehen dagegen Räder, die aus funktionalen Gründen über modernste Schaltungen verfügen. So Jens Hübners Rad: sein Rad sollte ihn schlicht einmal um die Welt bringen – mit „low tech“ wäre dies sicher noch abenteuerlicher geworden.

Natürlich sind auch Räder dabei, die „trendy“ und „fixed“ sind. Sie wegzulassen wäre genauso einseitig wie ein Bildband, der ausschließlich Szeneräder zeigt. Dazu gehört Dirk de Günthers Singlespeed-Rad, das es jedoch nur auf den hinteren Schutzumschlag geschafft hat. Dirks sehr kontrovers diskutierter Chopper „Skurus“ war dann wohl doch reizvoller.

So spannt Simon Akstinat die Brücke von low zu high tech, von alt zu neu und von funktional zu designverliebt. Jede Seite lädt aufs Neue dazu ein, Menschen kennenzulernen, die das Radfahren – und ihr Rad – lieben.

Nur ein Typus Radfahrer fehlt: der Radfahrer, der an einem Tag in ein Fahrrad-Kaufhaus geht, um sich ein Rad zu kaufen und am nächsten Tag in einen Elektro-Markt, um sich und mit derselben Leidenschaft einen Flachbildschirm zuzulegen. Ein wenig „besonders“ sind die hier gezeigten Typen also schon. Gerade das macht den Reiz des Buches aus.

Simon Akstinat: Cycle Love
90 Fahrräder und ihre Liebhaber
Flexicover, 144 Seiten,
Mit 130 farbigen Abbildungen
€ [D]16,95 [A] 17,50 / sFr 24,50
ISBN 978-3-86873-521-5

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Ich habe das Rezensionsexemplar vom Verlag unentgeltlich zur Verfügung gestellt bekommen. Daher muss ich diesen Artikel nach aktuellem Rechtsverständnis als Werbung kennzeichnen.