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Was für ein Wochenende! Drei Tage im Zeichen des Radsports rund um den World-Klapp und den Velothon. Am 16.05. war bereits das erste Highlight angesagt: Treffen mit der internationalen World-Klapp-Elite und Vorbesprechung zum Rennen. Trotz des bevorstehenden Wettkampfs wurde es ein langer und feuchter Abend. Gelegentliche Textunsicherheiten beim Einüben der World-Klapp-Hymne „Kennst du Ludwigshafen“ konnten durch die Ausgabe von Spickzetteln abgemildert werden.
Zwar war der Abend lang, die Nacht hingegen kurz: die Rennmaschinen mussten nochmals gewartet und tiefer gelegt werden, Ausrüstung, Kleidung und Material gecheckt und bereitgelegt werden.
Nur wenige Stunden später erwartete uns auf der Straße des 17. Juni eine unüberschaubare und unglaublich bunte Menschenmenge. Sozusagen Karneval der Kulturen auf dem Rad.
Die Räder wurden vom 20-Zoll-Beamten akribisch vermessen, die Bärte kontrolliert, die Teams ein letztes Mal fotografiert: das Fest konnte beginnen. Zuvor durften die Fahrer jedoch – angeführt von König Bansah aus Ghana im knallroten Cabrio – eine Ehrenrunde drehen. Die Band „elfmorgen“ spielte dabei live ihren Song „Das Leben ist hart ohne Oberlippenbart“, der lautstark und elfengleich von allen Fahrern mitgesungen wurde. Dann wurde es feierlich: die World-Klapp-Hymne „Kennst du Ludwigshafen“ wurde gesungen und König Bansah nahm den Fahrern den World-Klapp-Schwur ab.
Für unser Team „DSDK – Deutschland sucht den Klapperstar“ sollte es schnell ernst werden: wir sollten bereits als zweite Mannschaft auf die 1,8 km lange Rennstrecke. Vor uns musste die Pfälzer Mannschaft „die Iwwersetzer 6?/1?“ an den Start, im 30-Sekunden-Abstand sollten wir und zwei weitere Teams folgen. Vor Aufregung legten die Iwwersetzer dann auch gleich einen Fehlstart hin, der uns mächtig durcheinander brachte. Dann klappte alles – wortwörtlich: die Iwwersetzer wurden ins Rennen geschickt, wir wurden von vier hübschen Cheerleadern auf der Startrampe festgehalten, das Kommando kam und wir folgten den Pfälzer Klappradartisten. Schnell zeigte sich, dass Training vielleicht überbewertet wird, dies jedoch auch einige Vorzüge haben kann. „Abstimmung“ und „mannschaftliche Geschlossenheit“ waren in der ersten Runde nicht die Attribute, mit denen wir glänzen konnten. Oberlippenbart63 gab das Tempo vor, dem der Rest des Teams – übersetzungsbedingt – anfangs nicht folgen konnte. Erst in der zweiten Runde konnten wir ein harmonischeres Bild abgeben. In der zweiten Runde zeigte sich dann, dass unser Team noch nicht perfekt abgestimmt war. Eric Klappton musste abreißen lassen, so dass Cubation, HipsterLippe und Oberlippenbart63 die letzte Runde in Dreierformation beendeten. Nach exakt 9 Minuten fuhr der dritte Fahrer über die Ziellinie und bescherte unserem Newcomer-Team aus Berlin einen hervorragenden 7ten Platz – 3 Sekunden vor dem erstgestarteten Team, den Iwwersetzern.
Um ehrlich zu sein: nach dem Start-„Klapp“ ging bei uns im Kopf die Post ab. Der World-Klapp war bis zu diesem Moment ein Spaß. Danach war es für exakt neun Minuten ein Rennen fast wie jedes andere auch. Vollgas, Adrenalin, Ziellinie. Erst als wir durch waren, konnten wir uns wieder dem Spaß, der diese Veranstaltung so herausragend machte, hingeben. Einigen anderen Teams ging es offensichtlich auch nicht viel anders: Hart erkämpfte Platzierungen in schrillstem Outfit. Das Gros der Teilnehmer hingegen genoss das Erlebnis World-Klapp in der Hauptstadt, erlebte das riesige Zuschauerinteresse und bot den Anwesenden eine unvergessliche Show.
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Am frühen Samstag folgte der erste offizielle Termin: Fotoshooting mit unserem Sponsor Ronny Hartz (Laktat³) vor demGeschäft.
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Bei allem Spaß: der von uns gefahrene Schnitt von 36 km/h bzw. der vom Siegerteam Madkinxxs gefahrene Schnitt von 39 km/h zeigt sehr schön, dass der Radsport ein High-Tech-Problem hat. Geschwindigkeit ist nur bedingt eine Frage des Materials. Mit passender Übersetzung, genug Kraft und Schnelligkeit lässt sich sogar ein Strohballen beschleunigen. Dennoch muss es immer Carbon sein, dennoch ist es notwendig, ein Rad mit knapp 6 kg zu fahren, um „mithalten“ zu können. Unsere Klappräder waren sicher nicht für Rennen gedacht und würden bei regelmäßiger, längerer Nutzung möglicherweise auch bald den Weg in die nächste Schrottpresse finden. Um uns und ein paar Mitstreiter wieder einmal auf den Boden der Tatsachen zu holen, waren sie jedoch gut genug!