Bernauer Radwege: Aufhebung der Benutzungspflicht

Bei der Umfahrung des Stadtkerns in Bernau mussten Radfahrer, die in Richtung Berlin unterwegs waren, bisher die teils sehr schmalen Gehwege nutzen. Speziell wenn man von der August-Bebel-Straße in die Jahnstraße abbog musste man sich zwischen Verkehrsampeln und -Schildern hindurch eine gefahrlose Auffahrt auf den benutzungspflichtigen Geh- und Radweg suchen. Konflikte mit Fußgängern waren vorprogrammiert.

Bernau: Aufhebung der Benutzungspflicht

Bernau: Aufhebung der Benutzungspflicht

Wurde nach dem Ausbau der Börnicker Chaussee bereits die Benutzungspflicht der gemeinsamen Geh- und Radwege aufgehoben, folgte nun auch die Aufhebung in der Jahn- und Lohmühlenstraße.

Bernau

Bernau

[Karte: Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL]

Ein positiver Schritt, der besonders bei Radsportlern auf Zustimmung stoßen wird. Eine besondere Behinderung des PKW-Verkehrs ist kaum zu erwarten, da durch kurze Ampelabstände der Verkehr generell durch Stop-and-Go-Phasen geprägt ist. Radfahrer, die wegen der engen Straße und des dichten Verkehrs lieber den Gehweg nutzen möchten, dürfen dies weiterhin: die Gehwege sind durchgängig mit dem Zeichen „Radfahrer frei“ für den (umsichtigen und rücksichtsvollen) Radverkehr freigegeben. Zur Erinnerung: wenn Fußgänger den Gehweg nutzen haben sie generell Vorrang, im Zweifel muss Schrittgeschwindigkeit gefahren werden!

Radsportler, die die neue Freiheit auf der Fahrbahn nutzen möchten sollten bedenken, dass die neue Regelung möglicherweise noch nicht bei allen Verkehrsteilnehmern ins Bewusstsein gedrungen sein mag.

2 Gedanken zu „Bernauer Radwege: Aufhebung der Benutzungspflicht

  1. So eine umsichtige und fortschrittliche Ebtscheidung wünschte ich mir auch in Wismar, leider gibt es dort zu 99% benutzungspflichtige Radwege meist auch gemeinsam mit Fußgängern.

    Schön so etwas zu lesen.

  2. Großes Lob an die Stadt Bernau für die Einsicht! Und dennoch wird die Stadtdurchfahrt wohl noch lange ein dummes und gefährliches Nadelöhr bei Rennrad-Ausfahrten im Norden bleiben. Denn die meisten Autofahrer reagieren auf einen Radfahrer auf „ihrer“ Straße instinktiv und nicht, indem sie nach der Beschilderung schauen.
    Um ein Bewusstsein für das Straßenbenutzungsrecht der Radfahrer zu schaffen und ein gutes Miteinander zu fördern, sollten entsprechende Fahrbahnmarkierungen angebracht werden, etwa vor den Ampeln, die eindeutig signalisieren, dass Radfahrer sehr wohl etwas auf der Straße zu suchen haben.

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