Der Blogger und der Datenschutz

Liebe Leser/innen, Nutzer/innen, Radsportler/innen,
leider macht die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) uns „kleinen“ Bloggern und Fotografen zur Zeit das Leben recht schwer.

Foto: © Britta Münster / BikeBlogBerlin

Datenschutz ist ein hohes Gut und wohl Jede/r von uns ärgert sich häufig über Firmen und Institutionen, die mehr oder weniger ungefragt mit unseren Daten Geschäfte machen oder sie einfach nur „verschlusen“.
Dass die Europäische Union dem einen Riegel vorschieben wollte: Respekt.
Dass „die Großen“ wie Facebook und Google darüber nur müde lächeln: geschenkt.
Dass dieselben Regeln auch bei „uns Kleinen“ greifen sollen: nachvollziehbar, aber in der Praxis nur schwer umsetzbar.
Jede etwas größere Firma beschäftigt Juristen und Datenschutzbeauftragte, die sie über jeden Fallstrick informieren. Wir hingegen können uns dies in der Regel nicht leisten und müssen hoffen, uns aus dem Internet, aus Foren, gegenseitigen Gesprächen und mit Hilfe frei verfügbarer Tools die richtigen Erkenntnise ziehen zu können und den Datenschutzvorschriften nach bestem Wissen und Gewissen nachzukommen.
Besonders möchte ich in diesem Zusammenhang die Informationen und den Datenschutzgenerator von Rechtsanwalt Dr. Schwenke hervorheben. Ohne diese Hilfe wäre ich persönlich recht verloren gewesen.

Eine Bitte in eigener Sache hierzu:
Wir Blogger „leben“ (bitte nicht falsch verstehen – Geld bringt dies in der Regeln nicht!) davon, für Sie/Euch interessante Themen aufzugreifen, diese mit Fotos, Videos oder O-Tönen zu versehen und sie recht schnell auf Webseiten, Social-Media-Plattformen wie Facebook etc. zu veröffentlichen. Sei es eine gemeinsame Fahrradausfahrt, ein Bericht vom Ride of Silence, von einer Fahrradmesse etc. pp. Wir begreifen uns dabei als ein kleiner Teil einer Medienlandschaft, der dem umweltfreundlichen Verkehrsmittel beziehungsweise dem phantastischen Sportgerät Fahrrad (und zugleich unserem Hobby) einen größeren Stellenwert in der öffentlichen Diskussion ermöglichen möchte.
Wir möchten daher an Eure Fairness apellieren: Sprecht uns an, wenn Ihr der Meinung seid, dass wir etwas falsch machen. Nobody is perfect!
In meinem Fall heißt dies: ich versuche, nur noch Fotos aufzunehmen / zu zeigen, die ich aufgrund einer Absprache mit der / dem Fotografierten oder aus „berechtigtem Interesse“ anfertigen durfte.
Beispiel: wenn mich ein Veranstalter bittet, seine Sportveranstaltung oder ein sonstiges Event zu dokumentieren (oder mich zu diesem Zweck akkreditiert), kann man von einem berechtigten Interesse auf meiner Seite ausgehen. Dennoch steht dem Fotografierten das Recht zu, ein Foto, das ihn zeigt, löschen zu lassen. Trotz dieses Rechts muss man sich die Frage gefallen lassen, warum man als Zuschauer bei einer öffentlichen Veranstaltung teilnimmt, bei der man davon ausgehen muss, dass sie anschließend publizistisch verwertet werden soll – ohne selber sichtbar sein zu wollen. Ein spezielles Foto – gleich im Anschluss – zu löschen, stellt kein Problem dar. Alle Fotos durchzuarbeiten, um eine Person ggf. unter 100 anderen herauszufinden, jedoch schon. Daher: sprecht uns Fotografen an, wenn Ihr nicht auf das Bild wollt oder meidet nach Möglichkeit speziell den Start-/Zielbereich. Hier ist es praktisch nicht möglich, zu fotografieren und alle Anwesenden um Zustimmung zu bitten. Die meisten Sportlerinnen und Sportler sind über eine Erinnerung an einen tollen Wettkampf sehr dankbar – macht es auch in deren Sinne nicht kaputt.
Danke!

Wenn Ihr wissen wollt, was in meiner Datenschutzerklärung steht, dann findet Ihr es hier.
Wer sich auf einem Foto wiederfindet und damit ein Problem hat, kann mich gern anschreiben.
Andreas vom BikeBlogBerlin