Mein verschlungener Weg zur Vätternrunde 2017

Ob wir in zwei Jahren wiederkommen steht noch in den Sternen.

So endete Amreis Bericht von der Vätternrunde 2015. Nun: wir kommen wieder. Die Koffer sind schon fast gepackt, die Räder geputzt. Angefangen hat alles damit, dass Amrei im vergangenen Herbst eine Startgruppe für die Vätternrunde eröffnet hatte. Schnell kamen einige der „üblichen Verdächtigen“ zusammen: Britta, Georg, Steffen sagten zu. Antje und Chris vergrößerten das Team. Nur ich zögerte. Man kann auch sagen, ich zickte rum. Der Anmeldetermin rückte näher. Ich war unentschlossen. Der November kam, Amrei setzte sich an den PC und – schwupps – waren wir angemeldet. Ich zahlte und hatte also meinen Startplatz. Motivation? Wird schon kommen.

Das neue Jahr brach an und brachte – keine Motivation. Keine Lust, mich zu quälen, um ständig um die „Goldene Ananas“ fahren zu dürfen. Ich ließ das Jahr – sportlich gesehen – ruhig angehen. Eine Zeit lang zog ich die warme Straßenbahn der kalten Straße vor. Es wurde wärmer, ich setzte mich wieder auf’s Rad, um zur Arbeit zu fahren. Darüber hinaus sammelte ich kaum Trainingskilometer. Davon abgesehen, dass das zurückliegende Winterhalbjahr psychisch nicht zu meinen stabilsten Phasen gezählt werden konnte, ging es mir gut mit meiner Entscheidung, nicht zu trainieren. Auch meinem Körper ging es sichtlich gut. Er dankte es mir mit einem neuen Gewichtsrekord. In einem Anflug von Realitätssinn schrieb ich meinen Vätternrunden-Startplatz zum Verkauf aus.

Der Spreewaldmarathon stand vor der Tür. Sollte ich fahren? Ich hatte ca. 1.000 Fahrradkilometer in den Beinen, fast alle nur durch den Arbeitsweg. Keine Tour war länger als 60 km. Außerdem hatte ich zugesagt, unsere MSR-Botschafter zu fotografieren. Ich entschied mich also für die touristische Variante. Fahren, Essen, Schauen, Fotografieren, Fahren. Nach gut 100 km zeigte mir mein Körper, dass ich noch nicht so weit war. Ich gehorchte, kürzte ab und war nach ca. 130 km im Ziel. Und fühlte mich gut.

Danach saß ich wieder etwas häufiger auf dem Rad, trainierte sogar ein wenig. Die Mecklenburger Seen Runde ließ ich jedoch – als aktiver Teilnehmer – aus. Durch unser Projekt mit den MSR-Botschaftern war ich in das Fotografenteam der MSR integriert worden.

Für ausreichend Beschäftigung war somit gesorgt. Es war sogar eines der intensivsten Wochenenden dieses Jahres, gleichzeitig eines der anstrengendsten und schlafraubendsten. Das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand jedoch.

Zahlreiche Teammitglieder von Besi & Friends nahmen an der MSR teil. Ich sah Sportlerinnen und Sportler nach 12, 14, 16 Stunden ins Ziel kommen – strahlend.

Mir wurde klar: wenn ich dieses Jahr die Vätternrunde fahren würde, würde ich mein Ziel (die Sub10) sicher nicht erreichen. Aber sollte ich nicht fahren, würde ich ein Event verpassen, das in Europa seinesgleichen sucht. Und mich danach ärgern.

Nach der MSR saß ich tatsächlich öfter auf dem Rad. Jetzt musste ich nur noch nachholen, was ich ein halbes Jahr lang versäumt hatte: die Reiseplanung. Um es kurz zu machen: ich habe mein Bahnticket nach Mittelschweden in der Tasche. Ich werde also in ein paar Tagen in Schweden sein. Und dann sicher auch wieder nach Hause kommen. Selbst wenn ich bis heute noch nicht weiß, wie.

Fortsetzung: Vätternrundan 2017: 09:15 sind (nicht immer) Sub10