[Werbung]
GPS für Radfahrer? Wozu soll das gut sein?
Sicherlich gehört ein GPS für den „Normalsterblichen“ eher zu den Dingen, über die man sich freut, wenn sie unter dem Weihnachtsbaum liegen, die man aber nicht wirklich benötigt.
Für den Weg zur Schule, Arbeit oder zum Schwimmbad ist man mit einem Navi auf dem Rad auch ziemlich overequipped. Spannend wird es jedoch, wenn man sich in Gegenden wagt, die man zuvor nie besucht hat und gerade keine Karte zur Hand ist. Mit einem GPS eine Radtour durchzuführen, ohne an Kreuzungen anhalten zu müssen und einen Quadratmeter Papier dreimal im Kreis zu drehen ist eine feine Sache. Natürlich ist die Handhabung einer Karte erstmal einfacher. Lesen kann man in der Regel, wenn man Glück hat versteht man sogar die Sprache der Kartenlegende. Es fehlt noch der Standpunkt, die Ausrichtung der Karte (wo ist denn hier Norden?), schon kann es weitergehen. Aber das kann auch zu einem ständigen Stop-and-Go führen, wenn man sich nicht merkt (oder aufschreibt), ob man an der vierten Kreuzung oder dem nächsten Kreisverkehr nun links oder halblinks abbiegen muss…
Auf einigen Touren auf der Radsportinsel Mallorca habe ich mich komplett durch mein GPS (Garmin eTrex Venture Cx) leiten lassen und bin – ohne Zwischenstops – fast immer genau richtig gewesen.
Natürlich kann man auch Fehler machen, wenn man schnell fährt und es mehrere Möglichkeiten gibt, abzubiegen. Schließlich kann man nicht ständig das Gerät im Auge haben. Aber eine Abweichung vom richtigen Weg merkt man fast sofort und nicht erst dann, wenn nach einer halben Stunde die erwartete Abzweigung ausbleibt.
Für die Navigation auf dem Fahrrad sind einige Dinge zu beachten:
Das Navi sollte
– klein und leicht sein
– wasserdicht sein (Auto- oder Handy-Navis sind das nicht!)
– wenig Strom verbrauchen
– eine zusätzlich Speicherkarte für Kartenmaterial und das Speichern von Routen aufweisen
– Karten anzeigen können und
– eine möglichst hohe Empfangsgüte aufweisen
Die ersten fünf Punkte treffen auf den erwähnten Garmin eTrex Venture Cx zu, für die höhere Empfangsqualität benötigt man ein moderneres Gerät mit einem neueren Chip (bei Garmin durch ein H im Kürzel, z.B. HCx zu erkennen). Ohne diesen Chip kann es passieren, dass in einer engen Straße oder unter Bäumen etc. kein Empfang möglich ist, so dass eine Navigation beim Losfahren erst nach einigen hundert Metern möglich wird. Wenn man dann schon in die falsche Richtung unterwegs ist ist das ärgerlich. Im Normalfall (bei mir z.B. Touren um Berlin herum) kommt man aber ganz gut zurecht. Wenn die Satelliten erstmal geortet sind bemerkt man kurze Strecken ohne Empfang kaum.
Wer gern Touren ins Unbekannte durchführen mag findet z.B. unter www.gpsies.com oder www.bikemap.net zig-tausend Routen, die bereits aufgezeichnet wurden und die auf das eigene GPS geladen und nachgefahren werden können. Und auch eigene Routen zeichnet das GPS auf, die man anschließend auf die genannten Plattformen hochladen und veröffentlichen kann.
Man darf aber nicht verschweigen, dass der Einsatz eines Outdoor-Navis wie des Garmin eTrex Venture Cx einige Vorbereitungen voraussetzt:
- Installation der PC-Software, um das GPS mit dem PC verbinden bzw. Aktualisierungen herunterladen zu können
- Einlegen der Batterien bzw. Akkus (und das Bereithalten von Reservebatterien oder -akkus!)
- Aktualisierung der Firmware (das ist die fest gespeicherter Software) sowie
- (soweit möglich) Aktualisierung des vorinstallierten Kartenmaterials
- Einstellung des Gerätes auf Fahrrad-spezifische Bedürfnisse (die Geräte sind für Wanderer, Radfahrer, Kraftfahrer und die Schifffahrt verwendbar und bieten somit diverse verschiedene Optionen)
- umfassendes Ausprobieren aller Funktionen
- ggf. Erwerb von Kartenmaterial für das Reiseziel bzw. Herunterladen von freiem Kartenmaterial aus dem Internet (www.gpsies.com gibt dazu ein paar Tipps)
- Herunterladen von Touren bzw. Routen aus dem Internet und Installation auf dem GPS
Anschalten und Losfahren wie beim Auto-Navi geht hier leider nicht!
Und genauso wie beim Auto-Navi gilt auch hier: manchmal ist der gesunde Menschenverstand wichtiger als die Elektronik – es sind schon genug Autos wegen Fehlern der eingebauten Karten auf Baustellen oder Fußgängertreppen gelandet… und auch das unkritische Nachfahren einer Route mit dem Rad kann zu interessanten Erlebnissen führen, z.B. beim Einfahren in Einbahnstraßen in die falsche Richtung!
Fazit: Aufpassen und Ausprobieren rät
Ihr / Euer BikeBlogger
Schöner Artikel. Ich fahre eigentlich immer mit GPS, ist ne Sache der Gewohnheit und des Komforts.
Ganz wichtiger Link für Berliner ist noch http://www.bbbike.de – auch die dort geplanten Strecken kann man aufs GPS übertragen.