Vätternrunde 2013: der Bericht – Teil 1

Vätternrundan 2013: Zeit zurückzublicken. Heute vor einer Woche war ich gerade 7 Stunden auf der Strecke und wusste bereits, dass ich mein gestecktes Ziel nicht erreichen würde: die Runde in weniger als 10 Stunden zu absolvieren. Eine Niederlage? Nein, das sicher nicht. Ein wenig Enttäuschung kann ich jedoch nicht verhehlen. Gute „Ausreden“ gibt es einige. Doch dazu später mehr.

Entspanntes „meet and greet“ in Motala: der Wetterbericht verspricht Sonne!

Eine Woche nach der letzten Vätternrunde (an der ich nicht teilgenommen hatte) beendete ich meine Radsport-Lethargie 2012: 6 kg schwerer als im Vorjahr und mit nicht einmal 100 Rennradkilometern in den Beinen war ich auf dem besten Wege, „Ulles“ Werdegang nachzuvollziehen. Nein, ich meine nichts Unerlaubtes, auch nicht die (aberkannten) Erfolge, die ich eh nie hatte, sondern die Couchpotatoe-Phase nach der aktiven Zeit.

Was der Auslöser war, kann ich nicht mehr genau sagen. Die beginnende Rettungsring-Optik an meinen Hüften? Entsprechende Kommentare von Britta? Oder einfach nur das Gefühl, etwas zu verpassen? Egal. Ich startete mein Projekt Vätternrunde 2013 und begann, ein Team hierfür zu suchen. Im Herbst 2012 begann ich wieder mit dem regelmäßigen Lauftraining, im Winter war ich mit dem Crosser unterwegs oder saß im Sportstudio auf dem Spinning-Bike. Im späten Frühjahr erreichte ich nach meinem Mallorca-Trainingsurlaub endlich die von mir als Minimum angepeilte 3.000 km-Marke.

Anfang Mai setzte ich dann mit einem simulierten Höhentraining bei Höhenpunkt-Berlin weitere Akzente. An dieser Stelle möchte ich mit bei Grischa und Ralf für diese Gelegenheit und speziell bei Ralf für die Trainingstipps bedanken!
Bis Mitte Juni hatte ich mir als Trainingsziel eine Strecke von deutlich mehr als 3.000 km auf der Straße gesetzt. Warum auch immer: Wetter, Faulheit, Beruf – ich habe dieses Ziel nicht erreicht. Die letzten Wochen vor der Vätternrunde waren beruflich sehr zeitraubend, so dass ich gute zwei Wochen nicht auf’s Fahrrad kam.

Genug Faktoren, um – für das gesteckte Ziel, die Vätternrunde in unter 10 Stunden zu bewältigen – nicht  ausreichend vorbereitet zu sein. Dennoch: das Rennen stand bevor und das Team hatte sich gefunden.

Bereits im Frühjahr zeichnete sich ab, dass die von mir angepeilte „Mannstärke“ (inkl. Frauen!) nicht erreicht werden würde. Dennoch: Mitte Juni trafen sich immerhin 6 Berliner Radsportler/innen im ungemütlich-feuchten Mittelschweden: Britta, Jörg (beide Teammitglieder von Wir spenden Leben), Steffen, Ron, der im Trikot des Berlin Racing Teams startete und Georg I. (Velodelight/Berlin-Trikot). Eine prima Truppe, die gut harmonierte und sich dadurch für das Prädikat „Berlin-Allstar-Team“ qualifizierte.

Freitagmittag waren wir in Motala verabredet. Die sechs Berliner Teilnehmer und Joachim, der die Startnummer von Michael erhalten hatte und aus dem Schwabenland zu uns gestoßen ist.

Lagebesprechung

Kurz zuvor goss es noch wie aus Eimern. Wir stellten uns unter, besprachen die Pausen, prüften erneut den Wetterbericht – und waren erleichtert: der Regen sollte gegen Nachmittag aufhören, die Wolken in der Nacht verschwinden – schönstes Frühsommerwetter war für die Vätternrunde angesagt! Einen Wermutstropfen gab es dennoch: der Wetterbericht versprach Windgeschwindigkeiten um 5 Windstärken für den Morgen und Vormittag der Vätternrunde. Unser Plan, mit einer Reisegeschwindigkeit von 33 – 35 km/h „locker“ zu fahren, schien vereitelt. Also mussten wir langsamer beginnen.
Doch zuvor wollten wir noch einmal schlafen. Also zurück zu unserer Herberge in Vadstena.

Start mit Pannen

Um 19 Uhr erfolgte der Startschuss – während wir schon im Bett lagen. Nicht viel später fuhren die ersten Starter nur wenige Meter von unseren Betten entfernt durch unseren Ort.

Gegen 22 Uhr waren alle wieder wach und unsere abendliche Pastaparty konnte beginnen. Georg kochte leckere vegetarische Spaghetti mit Tomatensoße (Rezept wird nachgereicht), ein Glas Rotwein wurde getrunken, bevor wir uns noch einmal eine halbe Stunde hinlegten. Natürlich legte ich kurz vor der Anfahrt nach Motala meine übliche Panne-vor-dem-Start hin: im Dunkeln riss ich versehentlich den Halter meines Radcomputers ab und musste ihn erst wieder anbringen. Also schickte ich den Rest der Gruppe schon mal los. Klingt bekannt? So konnte ich mich jedenfalls ordentlich warmfahren – es war nicht mehr viel Zeit bis zu unserem Start. Mein Lächeln wirkt daher auf dem Foto eventuell etwas angespannt:

Minuten vor dem Start …

Dann unser Start. 01:56 Uhr. Eine Stunde würde es noch dunkel bleiben. Daher waren Lampen und Reflektoren Pflicht. Ohne angeschaltete Beleuchtung wurde niemand zum Start zugelassen. Das Vorhandensein von Reflektoren und einer Klingel wurde jedoch nicht geprüft.

Wir wurden namentlich begrüßt, Gänsehaut … Dann ging es los. Da wir in der Mitte des Starterfeldes waren hatten wir in den engen Straßen Probleme, an die schnell startende Spitze heranzukommen. Dadurch verloren Jörg und Steffen auch vorerst den Anschluss an unsere Gruppe. Britta hatte damit keine Probleme – für sie stand Ankommen auf der ToDo-Liste, nicht das Erreichen einer bestimmten Zeit.

Fortsetzung siehe Vätternrunde 2013: der Bericht – Teil 2

 

Ein Gedanke zu „Vätternrunde 2013: der Bericht – Teil 1

  1. Danke für den lebendigen Bericht, der „leider“ Lust macht, es selber mal zu probieren 😉 Wünsche weiterhin viel Spaß und Zeit zum/beim Fahren.

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