Der Spreewald: eine (Rad-)Reise wert!

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Durch Erzählungen des Spreewald-Ureinwohners The VeloBeard Georg war ich auf den Spreewald neugierig geworden. Genauer gesagt auf den Spreewald-Marathon.
IMG_0317_600pxDa wird nämlich nicht nur gelaufen (und gewandert und geskatet und gepaddelt und und und), sondern auch ordentlich mit dem Rad gefahren. Und das in fast allen Facetten des Radsports: Vom Kiddie-Rennen über die 20 km-Familientour, vom Einzelzeitfahren mit professioneller Zeitnahme bis hin zur Marathon-RTF mit 200 km ist alles dabei. (Fast) das Wichtigste hätte ich beinahe vergessen: die wohl einmalige, massive Finishermedaille-Gurke!

2014 sollte ich mein Debut bei dieser Veranstaltung geben. 200 km sind im Frühjahr ein erster Leistungs-Check, speziell wenn man mit dem Velobeard und daher schlichtweg nicht langsam fährt. Angenehmes Wetter lud zum Schnellfahren ein und wir nahmen diese Einladung dankbar an. Dass die Landschaft recht schön war – daran konnte ich mich anschließend kaum noch erinnern.DSCF2113_600px

2015 stand der Spreewaldmarathon für mich im Zeichen von Besi & Friends – ein halbes Jahr hatte ich Besi und die anderen Teammitglieder nicht mehr gesehen und so war diese Runde ein geeigneter Grund, mal wieder gemeinsam zu rollen.
Besi&Friends_600pxVon Beginn an war klar: es wird schnell gefahren. Im hinteren Bereich wollte Besi nicht bleiben, da hier viele unerfahrene Sportler das Rennen unsicher machen können. Also nach vorne, Besi vorneweg, wir hinterher. Puls zeitweise nahe der Schmerzgrenze. Dann erreichten wir die führende, recht große Gruppe. An ein Vorbeifahren war nicht zu denken, also fuhren wir mit. Wir kamen an eine Autobahnüberführung und erlebten den Ziehharmonika-Effekt live. Vor uns ging man in die Bremsen, wir also auch. Kontrolliert. Bis ich einen Stoß von hinten spürte und mich auf dem Asphalt wiederfand. Unfall_300pxDa ich auf dem Rücken aufkam gab es keine Diskussion: ab ins Krankenhaus. Gregor, unser „Teamarzt“ konnte zwar einen Bruch mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, beim Rücken ist eine Schnelldiagnose jedoch zu gewagt, so dass er mir dringend empfahl, mich vom Rettungsdienst ins Krankenhaus fahren zu lassen. Ohne Röntgenbild hätte eine schwerwiegende Verletzung vorläufig unerkannt bleiben können. Nun, ich beendete meine zweite Teilnahme also im Krankenwagen. Besi, Derk, Uwe und Gregor kamen hingegen unfallfrei durch, später erreichte auch Britta zufrieden das Ziel.IMG_0299 als Smartobjekt-1_600pxDer Spreewald hatte also – zumindest was mich betrifft – etwas gut zu machen. April 2016. Sicher fahren, kontrolliert, ruhig und im Trainingstempo war meine Maßgabe. Die Runde wollte ich zur Vorbereitung für die Besi & Friends-Tour nach St. Tropez, nicht als Leistungstest fahren. Deshalb hatte ich auch keine Ambitionen, mit Georg das Rennen von der Spitze an zu fahren. Amrei, Britta und Antje hatten sich auch für die 200 km angemeldet, so dass ich keine Gruppe suchen musste. Britta fuhr in ihrem eigenen Tempo, Amrei, Antje und ich gemeinsam. Während der ersten Kilometer war ich noch ein wenig verkrampft, die Erfahrung vom letzten Jahr konnte ich noch nicht ganz abschütteln. Erst nach der Autobahnüberführung bei Kilometer 30 konnte ich meinen virtuellen Hut ziehen und gelöster weiterfahren. Das Tempo war etwas höher als geplant – es rollte einfach zu gut. Zwischendurch trafen wir immer wieder nette Radsportler, mit denen sich angeregte Gespräche entwickelten.160416_Spreewaldmarathon-2016_IMG_6611_600pxIrgendwann ließ Antje uns dann allein weiterfahren, sie zog ein etwas ruhigeres Tempo vor. Ungefähr nach der Hälfte der Strecke setzte dann der Regen, der erst für den Nachmittag angesagt war, ein – und hörte bis zum Ziel nicht mehr auf. Da ich mich auf den Wetterbericht verlassen hatte, durften Ass-Saver und Windweste die Rolle der Regenjacke, die allein in der Ferienwohnung zurückbleiben musste, übernehmen. Rückblickend muss ich diesen beiden Teilen meine Anerkennung aussprechen: man kann nach 3 Stunden Dauerregen durchaus noch stärker durchnässt im Ziel ankommen. So richtig schön war es dennoch nicht.
Im Ziel konnten wir zwar noch Lächeln, gefroren haben wir dennoch. Der ganze Körper schrie nach der heißen Dusche! Dann ging es gleich wieder zurück zum Ziel um Brittas Zieleinfahrt festzuhalten. Da wagte sich sogar wieder die Sonne hervor.160416_Spreewaldmarathon-2016_IMG_6620_200px 160416_Spreewaldmarathon-2016_IMG_9733_200pxNicht mit Georg gefahren zu sein war übrigens die richtige Entscheidung: er kam mit seiner Gruppe mit einem 37er Schnitt ins Ziel und war damit noch schneller als 2014!
Nicht unerwähnt sollte man lassen, dass Amrei am Tag nach dem 200 km Radmarathon noch einen Halbmarathon lief. Ihren hervorragenden 3. Platz vom Vorjahr konnte sie zwar nicht verteidigen, sie kam dennoch erneut unter die Top 10 der Frauenwertung!160417_Spreewaldmarathon-2016_IMG_0004_600px